Ersatzteilshop erstellen
Was ist ein Ersatzteilshop?
Unter einem Ersatzteilshop versteht man einen ausgegliederten Webshop, welcher ausschließlich Ersatzteile für die Produkte eines Herstellers oder Händlers anbietet. Dabei ist meist mit einer höheren Artikelanzahl zu rechnen, was es nötig macht, mit speziellen Funktionen die schnelle und einfache Auffindbarkeit des Ersatzteils zu ermöglichen. Da es dem Besteller meist lästig ist, das Ersatzteil überhaupt zu benötigen, soll er nicht auch noch im Shop aufgehalten, sondern mit guter Bedienbarkeit schnell zum Ziel geleitet werden.
Grundvoraussetzungen
Wie so häufig, geht es bei Shop-Projekten auch um die Zeit-Effizienz. Artikelsortimente wollen ja zunächst eingegeben, aufbereitet und aktuell gehalten werden.
Dafür ist es nötig, dass zunächst geklärt wird, wo das Ersatzteilsortiment originär verwaltet und geführt wird.
Häufig ist dies im ERP System verortet, manche Händler erhalten die Artikel aber auch vom Lieferanten als Datenfeed oä. Artikelangaben im ERP sind jedoch meist eher rudimentär gehalten, bieten selten mehr Infos als Artnr, Artname, Kurzbeschreibung, Preis und Bestand. Damit ein Zubehörshop jedoch praktikabel funktioniert, werden in jedem Fall auch Attribute, umfangreichere Beschreibungen, ggf. PDF Dokumente und Bilder benötigt. Die Frage ist daher, ob die Daten noch von anderen Quellen zu beschaffen sind, oder ob diese von Hand bearbeitet und somit angereichert werden müssen.
Im Bestellprozess ist der Kassenbereich mit seinen funktionalen Möglichkeiten noch ein wichtiges Element. Hier befinden sich die Zahlarten, welche dem Besteller angeboten werden.
Die beliebteste Zahlart für Besteller ist nach aktueller Statistik immer noch Rechnungskauf, was jedoch für den Shopbetreiber nicht sonderlich effizient ist. Diese Lücke könnte mit Payment Anbietern geschlossen werden, die gesicherten Rechnungskauf anbieten und somit den Abgleich von offenen Posten obsolet machen. Weiteres sollten die gängigen Zahlarten angeboten werden, die von den meisten Bestellern genutzt werden: Paypal (ist auchoffen, ohne Login nutzbar, somit für jedermann), amazon pay, Kreditkarte und Lastschrift. Selten kommt auch Vorkasse und Nachnahme zum Einsatz.
Neben dem Sortiment und den Bezahlmöglichkeiten ist auch die Logistik von entscheidender Bedeutung. Denn Online Besteller erwarten eine schnelle Zustellung der Ware. In der Regel sollte das Ersatzteil in 2-3 Tagen beim Besteller sein, maximal nach einer Woche. So kann man das positive Gefühl, welches bei der einfachen Bedienung des Webshops schon begonnen hat, noch weiter unterstrichen werden.
Hilfreiche Tools zur Sortimentspflege
Wie eingangs erwähnt, ist darauf zu achten, dass der Zubehörkatalog möglichst effizient eingegeben, angereichert und aktuell gehalten werden kann.
Dies kann, bei größeren Sortimenten, mittels eines PIM Systems (Produkt Informations System) organisiert werden. Was jedoch ein weiteres System darstellt, was erklärt, benutzt und bezahlt werden muss. Häufig lohnt sich der Aufwand dafür auch nicht, weil das Sortiment zu klein ist. Anreicherungen über Excel, mit anschließendem Import in den Shop stellen eine weitere Alternative dar, wenn sich hierbei jedoch selten etwas automatisieren lässt. Eine weitere Lösungsmöglichkeit ist der automatisierte Import von mehreren Datenquellen, welcher die bestehenden Rumpfdaten aus dem ERP mit weiteren (granularen) Daten vom Lieferanten anreichert. Dazu kann im CosmoShop die Import Schnittstelle Advanced verwendet werden, die nicht nur unterschiedliche Quellen akzeptiert (FTP, URL, Upload), sondern auch ein Feldermatching bereitstellt, mit dem das Eingangsformat mit dem Format des CosmoShop gematcht werden kann. Sollten die Daten immer noch nicht granular genug sein, kann über die Massen-Beabeitungsfunktion im Shop der Rest der gewünschten Felder schnell und effizient überarbeitet werden.
Usability eines Zubehörshops
Häufig hört man die Aussage, dass B2B-Shops oder technische Shops kein großes Gewicht auf die optimale Gestaltung legen müssen. Dies hat sich in den letzten Jahren jedoch gewandelt. Durch das stetig gestiegene Niveau der Oberflächen und der einfachen (auch durch Apple geprägten) intuitiven Bedienung, sollte hier auf eine moderne Gestaltung geachtet werden.
Zu berücksichtigen sind auch Fremdsysteme, welche ggf. parallel im Einsatz sind. Beispielsweise bieten viele Lieferanten auch Ersatzteil-Kataloge, welche eine eigene Such- und Filterlogik aufweisen. Da macht es natürlich Sinn, wenn sich diese, bereits bekannte, Suchlogik auch im Shop widerspiegelt.
Die Mobilen Geräte müssen selbstverständlich ebenso berücksichtigt werden, wie Desktop Auflösungen. Vor allem Ersatzteilbestellungen finden zu einem sehr hohen Prozentsatz auf dem Smartphone statt. Daher muss auch der Checkout kurz und effizent gestaltet sein. Eingabefelder müssen groß gestaltet, Buttons gut sichtbar und mit ausreichend Abstand zueinander angeordnet werden.
Idealerweise bietet man den Kunden auch einen Login, welcher bereits alle Daten (Rechnungsadresse, Lieferadresse, Zahlart, Versandart) mitgespeichert hat. Dies verkürzt den Gang durch die Kasse nochmals.
Auch eine Direktbestellung über die Artikelnummern (meist im Shop und im Warenkorb des Shops vorgesehen) ermöglichen eine schnelle und effiziente Bestellung.
Unterschiedliche Nutzergruppen berücksichtigen
Vertriebler, Ingenieure, Techniker, alle Nutzergruppen suchen unterschiedlich. Daher sollte im obligatorischen Filter auf jeden Fall jede Nutzergruppe berücksichtigt sein.
Vertriebliche Suchen beziehen sich beispielsweise häufig auch auf den Preis, die Farbe oder den Einsatzzweck oder das Material (Kunststoff vs. Metall), während sich technische Suchen mehr auf die spezifischen Parameter der Artikel beziehen, wie Zugfestigkeit, etc. Eine Wiederbestellfunktion kann dennoch für alle Nutzergruppen sinnvoll sein. Damit ist Zeit gespart und man kommt schneller im Prozess voran.
Moderne Tools für eine effizientere Ersatzteilbestellung
Im Laufe vieler Projekte ergeben sich immer wieder neue, spannende Ansätze für einen noch besseren Ablauf, in der Ersatzteilbestellung. So lässt sich das Konzept der QR Code Aufkleber beispielsweise fast immer umsetzen.
Die Grundidee dahinter ist, dass man bereits mit der Bestellung der Baugruppe oder des Gerätes einen QR Code Aufkleber mitliefert (oder sogar auf der Baugruppe anbringt), welcher sämtliche Komponenten und Ersatzteile dieser Baugruppe beinhaltet. Schießt man den QR Code dann mit dem Handy ab, so werden einem im Shop bereits alle Teile untereinander aufgelistet und man kann sich bequem für das benötigte Teil entscheiden. Alternativ kann (bei größeren Teilen) natürlich der QR Code Aufkleber auch direkt auf dem Teil kleben.
Bekannt aus den einschlägigen Toner-Shops ist die dreistufige Trichtersuche, welche zunächst den Hersteller, dann die Serie und anschließend das Modell des Gerätes abfrägt. Als Suchergebnis erhält man dann alle passenden Toner, welche mit diesem Gerät kompatibel sind.
Die Verfahrensweise lässt sich auch auf Ersatzteilshops anwenden, manchmal muss man hier jedoch noch weitere Hierarchien (ggf. in Form von Baugruppen oä) einziehen.
ERP System Anbindung zur Bestellübermittlung
Um die Bestellungen effizient prozessieren zu können, wird eine Anbindung an das ERP System des Shopbetreibers benötigt.
Somit kann der Logistikprozess im ERP System starten und die Ware wird so schnell wie möglich ausgeliefert. Als weiteren Komfort kann man die Tracking-ID zurück an das Shopsystem übertragen und zudem den Lagerbestand des Ersatzteil-Sortimentes. In manchen Shops werden auch Lieferschein und Rechnung zurück zum Shop übertragen und im Mein-Konto Bereich für den Kunden abgelegt. Dies ist ein weiterer Service-Pluspunkt, der die Nutzung des Ersatzteilshops unterstützt.
Best Practise: So wurde der Alphalaser Ersatzteilshop aufgebaut
Ein gelungenes Beispiel für einen Ersatzteil-Webshop ist bei Alphalaser zu finden.
Zunächst wurde der Shop nur für den Vertriebsinnendienst konzipiert und war sogar nach außen durch einen B2B-Login verschlossen. Nachdem der Shop aber dermaßen gut ankam und intensiv genutzt wurde, ist er zwischenzeitlich auch für die Händler und Öffentlichkeit erreichbar. Bei der Umsetzung wurde auf eine ähnliche Bedienbarkeitkeit zur Warenwirtschaft „Timeline“ geachtet. Das System wurde bidirektional angebunden und auf die korrekte Übertragung der diversen Kundengruppen-Preise, Bestände, Artikelattribute und der Orders geachtet. Loggt sich also ein Händler ein, so erhält er seine gewohnten Preise, welche aus der entsprechenden Preisgruppe der Wawi gezogen werden. Die Integration einer direkten Artikelnummernsuche mit Bildvorschlag ist ebenso Bestandteil, wie eine Attributsuche. Es gibt sogar einen kleinen Merchandising Bereich, welcher Fanartikel zur Stärkung der Markenbekanntheit anbietet.
Mehr auch unter: www.cosmoshop.de/referenzen/alpha-laser-ersatzteilshop/
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